Die außergewöhnliche Tibidabo Kirche
Die Sagrat Cor auf dem Tibidabo ist eine außergewöhnliche Kirche. Sie besteht genau genommen aus zwei Kirchen: Wenn du von der Plaça Tibidabo kommst, erreichst du zuerst die sogenannte Krpyta. Sie ist eine reich geschmückte Kirche im Stil des Modernisme. Über Außentreppen kommst du vor dem Eingang der Krypta links oder rechts hinauf zur Basilika. Sie ist weniger stark geschmückt. Die obere Kirche hat einen zentralen Boden mit einer oktogonalen Kuppel auf acht Säulen. Die Kuppel ist mit einem Bild des Heiligsten Herzens versehen. Die Sagrat Cor – Kirche des Heiligen Herzens Jesu – ist eine römisch-katholische Kirche. Das Gebäude ist das Werk des katalanischen Architekten Enric Sagnier und wurde von seinem Sohn Josep Maria Sagnier i Vidal fertiggestellt. Der Bau der Kirche erfolgte abschnittsweise. Zuerst wurde die Krypta 1911 fertigstellt. Danach folgte der Bau der Basilika, deren Türme erst 1961 vollendet wurden. Somit dauerte der Bau der Tibidabo Kirche insgesamt von 1902 bis 1961.
Warum gibt es die Kirche auf dem Tibidabo?
Die Idee, eine katholische Kirche auf dem Gipfel des Tibidabo zu bauen, entstand Ende des 19. Jahrhunderts angesichts von Gerüchten über den Bau einer protestantischen Kirche und eines Hotel-Casinos an diesem Ort. Dies motivierte den Rat katholischer Ritter, das Eigentum an dem Grundstück auf dem Tibidabo zu erwerben und es dem heiligen Johannes Bosco im Jahr 1886 zu überlassen, als er Barcelona auf Einladung von Dorotea de Chopitea besuchte. Daraus entstand die Idee eines Gebäudes, das dem Heiligsten Herzen Jesu gewidmet ist. Es sollte eine Kirche werden, im Stil der berühmten Sacré-Cœur in Paris.
Im Jahr 1886 wurde eine neugotische Eremitage gebaut. Zwei Jahre später wurde für die Weltausstellung ein Pavillon neben der Eremitage gebaut, um als Aussichtspunkt für die Stadt zu dienen. Das Projekt zum Bau der Kirche verzögerte sich, hauptsächlich aufgrund der Entwicklung eines neuen Projekts zum Bau eines astronomischen Observatoriums auf dem Gipfel des Tibidabo, das schließlich auf einem nahe gelegenen Hügel (Fabra Observatorium) errichtet wurde. Am 28. Dezember 1902 wurde der erste Stein in einer Zeremonie gelegt, die vom Bischof von Barcelona, Salvador Casañas i Pagès, geleitet wurde.
Die Krypta wurde zwischen 1903 und 1911 und die Hauptkirche wurde zwischen 1915 und 1951 gebaut. Die Kirche wurde vom Bischof Gregorio Modrego Casaus während des 35. Eucharistischen Kongresses geweiht, der 1952 in Barcelona stattfand. Die Türme wurden später fertiggestellt, und die Arbeit endete offiziell 1961. Am 29. Oktober 1961 erhielt die Kirche den Titel einer Basilika minor von Papst Johannes XXIII.
FÜR KUNSTINTERESSIERTE WISSENSWERT
Die obere Kirche ist quadratisch mit drei Apsiden, einem großen zentralen Turm und vier niedrigeren Türmen, die die vier Ecken des Quadrats markieren, sowie Statuen der Zwölf Apostel, die von Josep Miret geschnitzt wurden. Die Hauptfassade hat drei Abschnitte, wobei der mittlere breiter ist und von der Figur des Erzengels Michael im Bogen des Haupteingangs und von Johannes Bosco im Giebel darüber dominiert wird. Über der linken Tür befindet sich die Statue der Teresa von Ávila und über der rechten Marguerite Marie Alacoque. Über der Tür befindet sich eine offene Galerie von Bögen mit Maßwerk.
Die Fassade der Krypta hat ein reich verziertes Tympanon mit Skulpturen von Alfons Juyol i Bach nach dem Entwurf von Eusebi Arnau. Die Skulpturen repräsentieren die Jungfrau von Barmherzigkeit, den Heiligen Georg und den Heiligen Jakob, die Schutzpatrone von Barcelona, Katalonien und Spanien. Die Kryptafassade besteht aus drei halbkreisförmigen Bögen auf Säulen, die unter einem größeren halbkreisförmigen Bogen eingefügt sind, der ursprünglich mit einem Mosaik der Heiligen Dreifaltigkeit von Daniel Zuloaga verziert war (zerstört 1936). 1955 wurde es vom Bru Workshop aus Barcelona neu dekoriert; das Werk zeigt eine Allegorie der Hingabe Spaniens, dargestellt durch seine Schutzpatrone.
Das gibt es in der Sagrat Cor zu sehen
Das Innere ist in ein Hauptschiff und zwei Seitenschiffe mit halbkreisförmigen Apsiden unterteilt, mit Buntglasfenstern und vier Rosetten an den Fassaden. Auf dem Hauptaltar steht das große Kruzifix, eine Arbeit von Joan Puigdollers. Die Fenster des Presbyteriums sind den Heiligen Pius X., Johannes dem Evangelisten, Marguerite Marie Alacoque, Paulus dem Apostel und Johannes Bosco gewidmet. Der linke Altar hat fünf Buntglasfenster, die verschiedenen Marianischen Verehrungen gewidmet sind: der Jungfrau von Antipolo (Philippinen), Unserer Lieben Frau von Luján (Argentinien), der Himmelfahrt Mariens, Unserer Lieben Frau von Guadalupe (Mexiko) und Unserer Lieben Frau von Barmherzigkeit (Kuba). Der rechte Altar wird vom auferstandenen Jesus, einer Arbeit von Joan Puigdollers, präsidiert, und seine Buntglasfenster sind den spanischen Marien-Verehrungen gewidmet: der Jungfrau von Almudena (Madrid), der Jungfrau von Núria (Katalonien), Unserer Lieben Frau von Hoffnung, Unserer Lieben Frau von den Verlassenen (Valencia) und Unserer Lieben Frau von Begoña (Baskenland).
Die Fenster der vier Türme enthalten die lateinische Phrase „tibi dabo“ („Ich werde dir geben“), den Namen des Berges. Auf der Höhe des Chorgestühls sind Gründungsheilige zu sehen: Marcellin Champagnat und Jean-Baptiste de La Salle auf beiden Seiten des Presbyteriums sowie Antonius Maria Claret, Joseph Calasanctius, Johannes Bosco und Maria Domenica Mazzarello neben der Hauptfassade. Die Fenster der vier Fassaden sind Francis de Sales, Pius XI., Ignatius von Loyola, Franz Xaver, Pius IX., Rosa von Lima, Leo XIII. und Pius XII. gewidmet. Die acht Buntglasfenster der Kuppel zeigen Szenen aus dem Leben Jesu.
Die Kirche wird von der riesigen Bronzestatue des Heiligsten Herzens gekrönt, die 1950 von Josep Miret geschaffen wurde. Sie ersetzte das Original von Frederic Marès, das 1935 hergestellt und im folgenden Jahr zerstört wurde, als der Spanische Bürgerkrieg begann. Der Aufstieg von der Krypta über die Kirche bis zur Skulptur spiegelt den Aufstieg und die Reinigung des menschlichen Zustands durch Opfer und Sühne wider.
Die Krypta wurde im neobyzantinischen Stil entworfen und kombiniert gotische und klassische Elemente sowie eine Dekoration im Stil des Modernisme. Der Raum der Krypta besteht aus fünf Schiffen, die durch Säulen getrennt sind, wobei das zentrale breiter ist, alle mit halbkreisförmigen Apsiden. Die Wände und Gewölbe sind mit Alabaster verkleidet oder mit Mosaiken verziert, die Szenen im Zusammenhang mit den Widmungen der Altäre zeigen: Maria Hilfe der Christen, Heiliger Antonius von Padua, das Allerheiligste Sakrament, Heiliger Josef und die Jungfrau von Montserrat.
Polychromer Alabaster wird auch für den Kreuzweg verwendet, der von Josep Miret geschnitzt wurde. Die Fenster, die Tageslicht hereinlassen, werden durch Buntglasfenster ergänzt, die folgende Themen behandeln: Das größte im Bogen, in den Ecken, zeigt die Erscheinung der Unserer Lieben Frau vom Pfeiler und die Bekehrung von König Rekkared I. zum Katholizismus; Der Heilige Ferdinand und der Heilige Hermenegild sind in den beiden großen vertikalen Fenstern dargestellt; und die kleinen oberhalb der Tür befindlichen sind Joachim, Isidor der Landwirt, Heiliger Antonius und Heilige Elisabeth von Portugal gewidmet.
Von der Krypta aus gelangt man zu einer Kapelle, die der ewigen Anbetung gewidmet ist, die Ende der 1940er Jahre in den Berg gegraben wurde und aus drei Schiffen besteht, die durch Säulen getrennt sind. Das Innere ist mit Marmor, Mosaiken im Boden und Gemälden von Miquel Farré i Albagés in den Gewölben geschmückt, die zwischen 1947 und 1949 entstanden sind.
Tibidabo Kirche Öffnungszeiten
Die Tibidabo Kirche ist täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Im Sommer ist sie bis 19:00 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist um 17:40 Uhr, im Sommer um 18:40 Uhr.
Die Eintrittspreise
Die Krypta und die Basilika kannst du kostenlos besuchen. Du mußt keinen Eintritt bezahlen. Wenn du jedoch ganz hinauf zur 7,5 Meter großen Jesusstatue möchtest, ist eine Zahlung nötig. Der Zugang ist nur mit dem kostenpflichtigen Lift möglich. Das Ticket erhältst du in der Krypta links des Hauptaltars.
Weiterführende Links
- alles weiteren Highlights auf dem Tibidabo
- besuche in der Nähe von Barcelona auch das berühmte Kloster in Montserrat.
- Schiefer Turm in Pisa samt Dom besuchen
- Stephansplatz in Wien mit den Katakomben und dem Stephansdom
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- Felsenkloster Georgenberg in den Alpen